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Keine Gnade am Morgen vor Heiligabend

6.45 Uhr, das Ohrgeräusch ist wieder da und ich bin wach. Doof, denn ich bin wieder erst nach 2 Uhr eingeschlafen. Ich liege auf dem Rücken, wackele mit den Zehen und versuche wieder einzuschlafen. Das Herz klopft auch wieder kräftig. 

Eigentlich weiß ich aber, dass es zwecklos ist. Nebenan im Kinderzimmer raschelt es, C1 wird wach. Wenige Minuten später tapsen seine nackten Füße über den Boden und er krabbelt zu mir ins Bett. Zuerst noch mit dem Vorsatz, noch ein wenig zu nickern - ich werde herum dirigiert. Bauch an Rücken, Rücken an Rücken, ... 18 kg versuchen es sich auf mir gemütlich zu machen. Aber dann beschwert er sich, dass ihn immer wieder die Freude überfällt. Er kann es gar nicht mehr aushalten, wann ist denn endlich Mittag/Nachmittag/Abend? Mein Argument, dass die Zeit viel schneller vergeht, wenn man schläft, bringt 15 Minuten Ruhe. Dann endet seine Geduld. Jetzt müssen die zwei letzten Türen an den Adventskalendern geöffnet werden. Er mampft glücklich die zwei Schokokekse und lässt sich mit dem Tiptoi aufs Sofa setzen. 

Wieder 10 Minuten Frieden. Dann steht C2 mit einem deutlichen Plumps auf. Auch er kommt kuscheln. Als unruhiger Geist rotiert er eine Weile durch unser Bett, bis auch er beschließt, seinen Kalender zu öffnen. Jetzt ist es nach 8 Uhr und Florian steht auf, um Brötchen zu holen und Frühstück zu machen. Ich genieße etwas 3 Minuten Ruhe, bis die Kinder zurück kehren und Sichuan mir wärmen wollen. Ich mache ein Connie-Hörspiel an und gewinne ein wenig mehr ruhige Zeit, in jedem Arm ein Kind. Das leise Rascheln der gezwirbelten Haare lässt mich fast noch einmal einschlafen, aber nein, das wäre ja zu schön gewesen. Stattdessen macht C1 Spökes mit dem Hörspiel und ich muss die Stelle wieder suchen. Viel zu schnell sind Hörspiel und Ruhe vorbei und gehen in eine wilde Kissenschlacht über. 

Aber da kommt Florian zurück und die Kinder verteilen sich anderweitig in der Wohnung. Jetzt ist es doch schon kurz nach 9. Mein Bauch blubbert bedrohlich und inzwischen sind meine Hände wärmer als meine Wärmflasche. Zeit aufzustehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Diana (Donnerstag, 24 Dezember 2020 13:03)

    Saskia, ich bin auch da und verfolge deine Reise. Habe gestern erst deinen Blog gelesen, alles auf einmal.
    Danke, dass du uns teilhaben lässt und offen über alles berichtest. Viel Glück, Löwenherz - du schaffst das! Frohe Weihnachten euch �