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Neues Kapitel

Heute war ich zum ersten Mal seit Monaten in der Innenstadt. Das fühlte sich ganz komisch an, irgendwie unreal. Aber ich hatte ein Ziel und einen Termin: Wir haben ein Haus gekauft.

Angefangen hat diese Geschichte im Frühsommer letzten Jahres, mitten im Lockdown. Eingesperrt mit zwei kleinen Jungs in einer Stadtwohnung, ohne Garten oder Ausweichflächen. Während wir vorher immer zufrieden waren mit unserem Dasein als Stadtbewohner und es auch sehr genossen haben - Parks, Museen, Zoo, wahnsinnig viele verschiedene Optionen sich kulinarisch auszutoben, Kino, Oper - plötzlich war das alles nicht mehr so relevant. Na klar, es ist schon super, wenn man einfach mit dem Rad zur Arbeit kommt ... aber was, wenn man eh mehr von Zuhause arbeiten kann? Nach und nach setzte sich in unseren Köpfen etwas in Bewegung.

 

Dann kam dazu, dass sich immer stärker abzeichnete, dass die Wohnsituation der Jungs, zusammen in einem Zimmer, immer schwieriger wird. C1 braucht sehr viel mehr Ruhe und Zeit für sich, als C2. Das führt immer wieder zu Spannungen. Obendrauf kam meine Erkrankung und das damit einhergehende Bedürfnis mehr Ruhe in mein Leben zu bekommen. 

 

Da durch den Tod meines Schwiegervaters im Frühjahr letzten Jahres unser Eigenkapital sich noch einmal erhöht hat, haben wir unsere Pläne geändert und begonnen, uns doch nach einem Eigenheim umzusehen. Im Dezember waren wir schon einmal so weit – wir wollten in Dillingen bauen. Aber dann ging das nicht glatt, jemand hatte uns überholt und zack, war alles anders. 

 

Als ich dann vor einer Weile in einem Bungalow in Friedrichsdorf Köppern stand, sah ich unendliche Möglichkeiten. Barrierefrei für's Alter ausbaubar und trotzdem groß genug, um auch jetzt für die Familie auszureichen. Hier war sie, die eierlegende Wollmilchsau, von der wir nicht zu träumen gewagt hatten.

 

Aber es gab auch Nachteile und so dauerte es noch ein Weilchen, bis wir von ganzem Herzen Ja sagen und den Kaufvertrag unterschreiben konnten. Aber jetzt freuen wir uns uneingeschränkt – auch auf die Planung und die Arbeit – nach 15 Jahren Frankfurt auf ein neues Kapitel.

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